Rendsburger Erklärung

Beschlossen am 29. Juni 2020 in Wittensee.

Er ist der größte Kreis des Bundeslandes Schleswig-Holstein. Durch ihn verläuft die längste künstlich angelegte Wasserstraße der Welt und verbindet so die beiden Hälften der Europäischen Union.
Über 272 000 Menschen dürfen diese Region ihre Heimat nennen – der Kreis Rendsburg Eckernförde. Über 40 Naturparks, die Eider, der Anschluss an die Ostsee und der Nord-Ostsee-Kanal sind hier beheimatet.

Als Junge Liberale Rendsburg-Eckernförde beruht unsere Politik auf dem Grundsatz der Freiheit des Individuums. Unsere politischen Schwerpunkte sind stets nach diesem Grundsatz ausgerichtet. Den Jungen Liberalen Rendsburg-Eckernförde ist es ein besonderes Anliegen, die Wirtschaft und den Mittelstand zu stärken, für soziale Probleme liberale Antworten zu finden, in der Bildungspolitik die individuelle Förderung für unsere Jugend und das Ermöglichen eines selbstbestimmten Lebens zu forcieren und vernünftige und zukunftsfähige Lösungen für den Umweltschutz zu finden.

Hierzu haben die Jungen Liberalen Rendsburg-Eckernförde sich konkret folgende Ziele zur Umsetzung in den einzelnen Themen vorgenommen:

1. Mittelstand und Wirtschaft

Egal ob Gastronomie, Handwerk oder Landwirtschaft – ohne unsere Unternehmen steh t unser Kreis still. Nur ein attraktiver Wirtschaftsstandort garantiert sichere Arbeitsplätze und somit eine blühende und wachsende Region. Ein solcher Wirtschaftsstandort braucht passende Rahmenbedingungen: also wenig Bürokratie, eine angemessene Abgabenlast und einer der Zeit entsprechenden Infrastruktur.

1.1 Eigentum heißt Unabhängigkeit
Als Junge Liberale Rendsburg-Eckernförde wollen wir mehr Menschen langfristig dazu
ermutigen, Eigentum aufzubauen. 77 % aller Deutschen im Bundesgebiet leben zur Miete. Der Aufbau
von Eigentum ist langfristig gesehen die beste Altersvorsorge und der effizienteste Weg,
eigenes Vermögen aufzubauen. Hierzu braucht es weiterhin den politischen Willen, u. a. die Grunderwerbssteuer zu senken.

1.2 Tourismus / Wirtschaftsstandort sichern!
Mit direkter Anbindung an die Ostsee-Küste, die Eider, dem Nord-Ostsee-Kanal und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren des Kreisgebiets der Tourismus. Hotels, Hostels, Ferienwohungen, Camping-Plätze, weitere Beherbergungsorte sowie Gastronomen sichern vor Ort Arbeitsplätze und Wohlstand. Für den Fortbestand und die Weiterentwicklung des Tourismus fordern wir, dem Andrang von Gästen eine angemessene Infrastruktur durch gut ausgebaute Kreisstraßen und Radwege gerecht zu werden.

1.3 Ländlichen Raum nicht abhängen – Grundversorgung vor Ort herstellen
Die Landflucht zieht immer mehr in den Alltag vieler Leute auf dem ländlichen Raum ein. Der Arzt ist
oft nur noch in der Stadt unmittelbar erreichbar, Nahrungsmittelläden gibt es häufig eb enfalls nur noch im urbanen Raum. Wir fordern die essentielle finanzielle und politische Förderung von Markttreffs in Dörfern und wollen Anreize bieten, dass Ärzte sich im Zwischenraum zwischen urbanem und ländlichem Raum ansiedeln. Des Weiteren braucht es die Erweiterung bzw. Verbesserung des bestehenden Infrastrukturnetzes. Das Fortbestehen des Individualver kehrs muss ebenso gewährleistet werden, wie eine Erweiterung des Öffentlichen Personennahverkehrs.

1.4 Wirtschaftsförderungsgesellschaft weiter ausbauen – Chancen nutzen
Die Förderung und ein vorliegendes Konzept zur Unternehmensansiedelunug im Ballungsraum Rendsburg-Eckernförde sind ein essentieller Bestandteil zur Sicherung des Fortbestands des Wirtschaftsstandortes. Große Unternehmen und Start-Ups sollen weitere Anreize und Beratungen zur Standortsniederlassung im Kreisgebiet erhalten.

2. Soziales und Familie

Von der (Ur-, Ur-) Großelterngeneration bis zum Nachwuchs – Familie hat in jeder Hinsicht Priorität. Sie ist der Anker im Leben jedes Einzelnen und gibt Kraft zur Verwirklichung seiner eigenen und der gemeinsamen Träume. Damit das so bleibt, brauchen Familien besonderen Schutz und Unterstützung. Vor allem gute Betreuung und Bildung der Kinder, sowie gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind essentiell.

2.1 Sozialarbeit und Prävention stärken
Die Jungen Liberalen Rendsburg-Eckernförde stehen zur Effizienz der Schulsozialarbeit, sowie
zur Sozialarbeit in offenen Einrichtungen. Wir fordern die weitere Stärkung dieser, so wie vermehrte Präventionsmaßnahmen, insbesondere gegen den Konsum von illegalen Drogen und Rauschmitteln.

2.2 Kindergärten stützen und schützen
Neben der Erziehung der Eltern prägt die Sozialisierung im Kindergarten das K ind früh in seiner Entwicklung. Wir stehen zu unseren Kindergärten im Kreis und wollen diese bestmöglich unterstützen. Hierzu wollen wir Kindergärten, welche aufgrund ihrer Lage begünstigt liegen und unter Umständen über
erweiterte Transportmöglichkeiten verfügen, den Zugang zu einem sog. Natur- un d Waldkindergarten geben. Neben der Hauptfläche des Kindergartens zielen wir darauf ab, jedem Kind in solchen Kindergärten die Möglichkeit zu geben, seine unmittelbaren Umgebung und Natur aufzuzeigen und entdecken zu können, indem die infrage kommenden Kindertagesstätten Naturflächen zur Benutzung zur Verfügung gestellt bekommt. Eine Zusammenarbeit mit jeglichen Naturverbänden ist hier von Vorteil.

2.3 Behinderten- und altersgerechte Infrastruktur
Zur Teilhabe an der Gesellschaft eines jeden sind die individuellen Grundvoraussetzungen
besonders für eingeschränkte Personen zu treffen. Die Jungen Liberalen Rendsburg-
Eckernförde sehen es als Selbstverständlichkeit und Pflicht der Politik an, in öff entlichen
Gebäuden, und auf öffentlichen Plätzen die erforderlichen Hilfen und Barrierefreiheiten zu gewährleisten.

3. Bildung und Kultur
Bildung ist der Grundstein für ein erfolgreiches und erfülltes Leben. Jeder Mensch hat Talente
und Fähigkeiten die er nutzen kann. Bei der Förderung dieser, spielen Schulen eine zentrale
Rolle. Die Schulen müssen im digitalen Zeitalter ankommen, angemessene Lernbeding ungen
schaffen, schwächere Schüler sollen individuell unterstützt, stärkere Schüler individuell gefördert werden. Dafür muss die Ausbildung der Lehrer angepasst werden, das Schulsystem reformiert und eine bundesweite Vergleichbarkeit geschaffen werden.

3.1. Museen, Bildungsstätten und Denkmäler digitalisieren
Der Schlüssel zum selbstbestimmten Leben und seiner individuellen Freiheit beginnt in der frühstmöglichen Förderung und endet faktisch nie.Wir unterstützen die in der Hand des Kreises liegende Museen und Bildungsstätten und wollen diese fördern, vor Ort insbesondere durch die Ergänzung digitaler Veranschaulichungsgebote zur analogen Ausstellung neue Zielgruppen erschließen zu können. Die Hinzufügung von AudioGuides, das Erstellen von 360-Grad-Videos oder interaktive digitale Tische sind nur drei Beispiele eines so viel größeren Möglichkeitsspektrum.

3.2 Schnelles Internet für alle – überall!
Im gesamten Kreisgebiet soll der Zugang zu schnellem und zuverlässigem Internet möglich
sein. Hierzu ist es erforderlich, den Breitbandausbau für die Einzelhaushalte weiter vo ran zu bringen, um die Netzabdeckung zu erhöhen.

3.3 Woche der Wissensweitergabe
Im gesamten Kreisgebiet verfügt Rendsburg-Eckernförde über eine Vielzahl an Verbänden,
Gemeinschaften und Unternehmen verschiedenster Tätigkeitsbereiche. In Zusammenarbeit dieser gemeinsam mit dem Kreis soll eine Woche des Wissens entstehen, bei der die älteren engagierte Kinder vom Kindergarten- bis allgemeinbildenden Schulalter zu ihrem Themenfeldern inspirieren und faszinieren können. Dem Kreis kommt hier die finanzielle bzw. Ressourcen-Förderung zu.

3.4 Jüdisches Leben inmitten unserer Gesellschaft –                               „Beauftragter für jüdisches Leben des Kreises“ in der Region installieren!

Zu dem Schutz, der Wahrung und der Stärkung des jüdischen Glaubens und Lebens im KreisRendsburg-
Eckernförde, fordern die Jungen Liberalen Rendsburg-Eckernförde die Schaffungdes „Beauftragten für jüdisches Leben im Kreis Rendsburg-Eckernförde“. Dieser soll Räume zur Diskussion, Veranstaltungen und anderweitige kreative Ideen zur Unterstützung der jüdischen Glaubensgemeinschaft. Wir Junge Liberale Rendsburg-Eckernförde befinden einen Angriff auf jegliche Glaubensgemeinschaften, Vereinigungen oder Minderheiten als einen Angriff auf uns alle und unsere demokratisch-solidarische Wertegemeinschaft. Wir fordern des Weiteren die verbindliche Verpflichtung jeder im Kreis anliegenden Schule, jedem Schüler mind. einmal in seiner Schullaufbahn den Besuch in das jüdische Museum Rendsburg zu ermöglichen.

4. Ökonomie trifft Ökologie

Der Mensch hat extremen Einfluss auf die Umwelt. Die Grundlage unseres Lebens m uss
geschützt werden, dabei darf man allerdings nicht in blinden Aktionismus verfalle n, mit
Verboten um sich werfen oder ganze Wirtschaftszweige gefährden. Im Gegenteil müss en

vernünftige, zukunftsfähige und in der Gesellschaft mit der individuellen Freiheit im Ei nklang

stehende Lösungen gefunden werden. Bei der Lösung der Klimaherausforderungen ist unser bestes Instrument die Findigkeit der sozialen Marktwirtschaft und ihrer Akteure.

4.1 Waldanteil in RD-ECK erhöhen
Der Wald gilt als Erholungsgebiet und momentan effizientester Weg, das Treibhausga s CO2,
welches maßgeblich zur Erderwärmung beiträgt, zu binden. Die Jungen Liberalen Ren dsburg-Eckernförde wollen, dass bis zum Jahr 2028 als Kreis 10.000 Bäume gepflanzt werden.

4.2 Zügig Landstrom auch für Passagierschiffe im Kreishafen Rendsburg!
Landstrom gilt als umweltfreundlicher Weg, ein Schiff während der Anlegeperiode
mit Energie zu versorgen. Bisher dürfen im Kreishafen der Stadt Rendsburg ausschließlich Containerschiffe Landstrom beziehen. Wir fordern, spätestens bis zum Ende des Jahres 2020 den Landstrom auch für Passagie rschiffe zu öffnen.

5. Reformen in der Kreispolitik

5.1 Gemeinsam Stück für Stück in die Zukunft!
Die Digitalisierung hat uns schon längst in den meisten Bereichen unseres Lebens erreicht. Das
Leben mit ihr ist unausweichlich und wird sich in den kommenden Jahren und Jahrze hnten ihren Einfluss ausweiten. Wir Junge Liberale Rendsburg-Eckernförde wollen eine unkomplizierte Kreisverwaltung, bei welcher man über eine App oder anderweitige Plattform über den digitalen Weg spätestens bis zum Jahr 2023 unkompliziert Termine beim Amt vereinbaren, bzw. die Notwendigkeit der persönlichen Anwesenheit minimiert. Nach der Reform in der Art und Weise des Arbeitens in der Politik selbst durch die Plattform „Allris“, sollen künftig auch namentliche Abstimmungen im Kreistag ausschlie ßlich digital abgehalten werden.