Beschlossen am 12. November 2020 auf dem DigitalKongress.
Die Corona Krise hat für die Digitalisierung an den deutschen Universitäten einen wichtigen Impuls gegeben. Innerhalb kürzester Zeit mussten viele Lehrstühle ohne jegliche Vorerfahrung digitale Lehrangebote schaffen. Dies funktionierte wie zu erwarten nicht in jedem Fall zufriedenstellend. Um das Lehren und Lernen der Dozenten wie auch der Studenten in Zukunft zu verbessern, fordern die Jungen Liberalen Rendsburg Eckernförde folgendes:
Ein Ausbau der IT-Abteilungen an den Universitäten. Diese sollen den Dozenten unter die Arme greifen und weiterhin Schulungen für das Erstellen von digitalem Lehrmaterial anbieten. Die interne oder auch landesweite Entwicklung von einfach zu bedienenden Plattformen wäre eine mögliche Ergänzung. Auch die ausreichende finanzielle Ausstattung der Universitäten für den Zukauf von nötigen Serverkapazitäten, um den dauerhaften Upload von Lehrmaterialien zu gewährleisten, wird in Zukunft unumgänglich sein.
Verpflichtendes Bereitstellen von digitalen Vorlesungen. Während Seminare von der Kommunikation vor Ort leben sowie Diskussionen von Angesicht zu Angesicht besser geführt werden können und daher wie auch Praxisveranstaltungen schnellstmöglich wieder in analoger Form stattfinden sollen, funktionieren digitale Vorlesungen deutlich besser. Daher sollen Vorlesungen in Form von Lehrvideos dauerhaft digital breitgestellt werden. Die Verpflichtung kann an die zu erwartende Anzahl an Zuhörern des Moduls gekoppelt werden (Dadurch würden zu andauernden Pandemiezeiten außerdem mehr größere Räumlichkeiten frei, die für dann mit ausreichend Sicherheitsabstand stattfindende Seminare frei würden). Digitale Vorlesungen in Echtzeit ermöglichen nach wie vor das Stellen von Fragen, ebenso wie Vorlesungen on demand in Kombination mit digital oder analog stattfindenden Fragestunden.
Privatsphäre der Dozenten schützen: Beim Upload von Videos müssen die Dozenten geschützt werden. Das Verbreiten der Videos ist zu untersagen und die Dozenten dürfen selbst entscheiden, ob sie sich selbst filmen oder lediglich Tonaufnahmen erstellen.
Darüber hinaus sollen die Universitäten prüfen, inwiefern sie (während Pandemiezeiten unter den entsprechenden Sicherheitsauflagen) zusätzliche Lernräume bereitstellen können. Jeder lernt anders, weswegen lokale (Gruppen-)arbeitsräume für viele ein besseres und effizienteres Arbeiten ermöglichen. Ein räumlicher Ausbau der Bibliotheken wäre eine Option, da auch in normalen Zeiten hier die Nachfrage oft größer als das Angebot ist.
Literatur digitalisieren. An vielen Fakultäten ist ausreichend Literatur online verfügbar. Da dies aber oftmals nicht der Fall ist, werden viele Studenten je nach Studiengang benachteiligt. Insbesondere in Zeiten, in denen die Bibliotheken schließen müssen oder nur eingeschränkt Leute einlassen, kommen viele Studenten nicht an die nötige Literatur für Hausarbeiten und Klausuren. Auch hier müssen den Universitäten ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um weitreichend Lizenzen zu erwerben. Oder eigene Literatur zu digitalisieren.
Prüfungen dauerhaft online ermöglichen. Die Prüfungsordnungen sollen es den Dozenten überlassen, in Zukunft unabhängig von der Möglichkeit Prüfungen vor Ort ablegen zu können, selbst darüber entscheiden können, Prüfungen online zu schreiben. Um die Möglichkeit des Betrugs zu minimieren, wären Videokonferenzen mit allen Prüfungsteilnehmern eine Option, wodurch kontrolliert werden 6 kann, dass die zu prüfende Person die Prüfung ablegt. Das Schreiben von Prüfungen von zuhause kann vor allem Studenten mit Prüfungsangst zugutekommen, da diese zuhause mitunter konzentrierter und unaufgeregter arbeiten können.